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++ Lokalinfo ++ Lokalinfo ++ Lokalinfo ++ Lokalinfo ++ KW 38

Neues Konzept zur Schulsanierung in Thüringen ::: Denkwürdig ::: Streit um neuen Direktor der Erfurter Geschichtsmuseen ::: Kurzmeldungen ::: Faire Wochen in Erfurt :::



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Faire Wochen in Erfurt

„Ich bin Fairer Handel!“, unter diesem Motto starteten die fairen Wochen in Erfurt. Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Fairtrade Town in Erfurt statt. Wie Radio F.R.E.I. berichtete, wurde Erfurt im Sommer diesen Jahres zu einer Fairtrade Stadt ernannt.

Doch was genau bedeutet Fairtrade Town?
Um Fairen Handel auch in Deutschland zu etablieren, wurde die Kampagne „Fairtrade Town“ ins Leben gerufen. Dabei gelangt das Thema „Fairer Handel“ durch fünf vorgegebene Kriterien mehr in den Mittelpunkt von Städten, Landkreisen, Schulen und Universitäten.
Aus diesem Zweck gründete sich zu Beginn eine Steuerungsgruppe aus verschiedenen Bereichen der Stadt. Sie koordinieren die Aktivitäten vor Ort. Dazu erklärt uns Benjamin Graber, Teil der Steuerungsgruppe, wer zur Gruppe gehört:
„Eine Fairtrade Town braucht eine Steuerungsgruppe. Die Steuerungsgruppe hat sich in Erfurt gebildet. Da sitzen ganz viele Leute aus der Stadt drin, wie die Beschaffungsstelle. Es geht auch darum im Rathaus fairen Kaffee zu trinken. Die Pressestelle, aber auch ganz viele Externe, die in Erfurt damit zutun haben, gehören dazu. So der Weltladen, Vereine, die sich um Nachhaltigkeit bemühen. Es gibt eine Städtepartnerschaft mit Mali, die sind mit dabei. Wir haben eine Gruppe geschaffen, eine ziemlich große Gruppe, die dieses Thema immer wieder thematisiert und nach außen bringt.“

Ein weiteres Kriterium fordert fair gehandelte Produkte im Sortiment von lokalen Einzelhandelsgeschäften, Cafés und Restaurants. Zudem sollen diese Produkte auch Platz in Schulen und Universitäten finden und langfristig etabliert werden, beispielsweise fair gehandelte Schokolade. Um auch in dem Blickfeld der Öffentlichkeit zu bleiben, umfasst ein Kriterium eine bestimmte Anzahl von Beiträgen in Medien und lokalen Veranstaltungen.

Im Folgenden beschreibt Benjamin Graber, noch einmal das genaue Vorgehen:
„Wenn man eine Fairtrade Town werden möchte, muss man bestimmte Richtlinien erfüllen. Man muss eine gewisse Anzahl von gastronomischen Betrieben haben. Man muss eine Anzahl von Einzelhandel haben, die Fairtrade Produkte verkaufen. Man muss zwei Schulen haben. Also in Erfurt vor Ort, es kommt immer auf die Einwohnerzahl der Stadt drauf an, die bei diesem Projekt mitmachen. Die den Gedanken des Fairen Handels nach vorne bringen. Wenn man all das erfüllt hat, kann man einen Antrag stellen. Dieser wird dann bewilligt, dann erhält man die Auszeichnung „Fairtrade Town“ und ist dann für zwei Jahre gültig. Nach den zwei Jahren werden diese Richtlinien wieder überprüft und wenn dann alles noch so ist, dann wird es weiter verliehen. Also dann kann man den Titel behalten.“

In diesem Rahmen findet am Samstag ab 11 Uhr auf dem Willy-Brand-Platz am Hauptbahnhof die Veranstaltung „Ich bin Fairer Handel“ statt. Dabei sollen Interessierte über den Fairen Handel aufgeklärt werden. Ziel ist es die Einwohner auf dieses Thema aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren. Geplante Aktionen umfassen Kaffeeparcours, Info-Stände, Bastelstände und einen Filmabend.

„Und da wollen wir an dem Tag ganz bewusst den Leuten zeigen „was ist fairer Handel?“. Es wird Kaffee, diverse Bildungsparcours und ein Recycling-Basteln für Kinder geben. Ein Tag an dem sich alles um den fairen Handel dreht.“


Anna Kathrina Lampe
19.09.2014



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Kurzmeldungen aus Erfurt

Frauenschwimmen

Seit dem 13. September findet in der Schwimmhalle Johannesplatz ein besonderes Angebot für Frauen statt. Das sogenannte Frauenschwimmen lädt Frauen und Mädchen jeden Alters in der Zeit von 19 bis 21 Uhr dazu ein, zu schwimmen, sich zu entspannen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Mütter können auch gern ihre Söhne bis zu einem Alter von 7 Jahren mitbringen. Nähere Informationen finden Interessierte entweder an der Kasse der Schwimmhalle Johannesplatz oder unter Telefon: 0361 564-3500.


120 Jahre historisches Opernhaus

Im Jahre 1894 wurde das „Stadt-Theater“, wie es damals noch hieß, für das Erfurter Publikum eröffnet. Dies ist nun schon 120 Jahre her und wenn das alte Gebäude sprechen könnte, dann hätte es vermutlich mehr als genug zu erzählen. Der Wandel der Zeit hatte auch in der heutigen „Alten Oper“ Einzug gehalten, die im diesen Jahr auch gleichzeitig ihr 10 jähriges Bestehen feiert. Anlässlich dessen wird in der „Alten Oper“ am 18.10.2014 um 18.30 Uhr eine Jubiläumsveranstaltung der „Rocky Horror Show“ stattfinden. Genaueres hierzu unter: www.dasdie.de


Interkulturelle Woche

Vom 19. - 28.09.2014 findet unter dem Motto „Gemeinsamkeiten finden, Unterschiede feiern.“ die diesjährige „Interkulturelle Woche“ in Erfurt statt. Die "Interkulturelle Woche" wird bundesweit in den Städten und Gemeinden Deutschlands durchgeführt. Sie bietet durch verschiedene Veranstaltungen eine Plattform um auf Fragen der Migration, der Integration und auf Minderheitenfragen einzugehen. Vorabinformationen und das Veranstaltungsprogramm finden Sie unter: www.erfurt.de


Garten-, Stauden- und Bauernmarkt auf dem Domplatz

Am 19. und 20. September 2014 findet zum 23. Mal der sogenannte Cerealienmarkt statt. Interessierte können täglich von 7 bis 15 Uhr über den Domplatz flanieren und sich über Herbst- und Winterbepflanzung informieren. Dazu Kulturdirektor Tobias Knoblich:

Auch wenn mit dem Cerealienmarkt die Gewissheit verbunden ist, dass es wieder Herbst wird, ist es ja doch was schönes, dass es die Jahreszeiten gibt und jede Jahreszeit ja auch ihre besonderen Attraktivitäten vorhält und hier geht es ja auch um Pflanzzeit und solche Dinge, aber es geht auch um sich wohlfühlen, feiern, was essen, was trinken und zu sehen was die Gärtner alles vorbereitet haben, wie man sich für die Herbst- und Winterbepflanzung wappnen kann.
Der 23. Cerealienmarkt findet am 19. und 20. statt und wird durch den Oberbürgermeister Andreas Bausewein am Freitag, den 19. um 10 Uhr unter anderem mit der neuen EGA Blumenkönigin eröffnet.


Umrahmt wird das ganze Spektakel von Live-Musik und Unterhaltung für Kinder. Weitere Informationen zum Cerealienmarkt gibt es in der Stadtverwaltung sowie der Touristinformation oder unter www.erfurt.de


Weichenbauarbeiten im nördlichen Bereich des Erfurter Hauptbahnhofs

Wie die Bahn mitteilt, komme es auf Grund von Weichenbauarbeiten im nördlichen Bereich des Erfurter Hauptbahnhofs am 18./19. September von 17.30 Uhr bis 1.00 Uhr und 19./20. September von 23.00 Uhr bis 5.00 Uhr auf dem Streckenabschnitt Erfurt Hbf–Erfurt Nord zu Fahrplanänderungen und Schienenersatzverkehr (SEV).
Vor allem müssen Reisende beachten, dass die Linien RE 2 Kassel-Wilhelmshöhe–Leinefelde–Erfurt und RB 52 Erfurt–Bad Langensalza–Leinefelde durch Busse zwischen Erfurt Nord und Erfurt Hbf mit geänderten Fahrzeiten, ersetzt werden.
Nähere Informationen finden Reisende an den Aushängen auf den Bahnhöfen, bei der Service-Nummer der Bahn: 0180 6 99 66 33 sowie im MDR auf Texttafel 739 und im Internet unter www.bahn.de

Jördis Ahnert
17.09.2014




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Streit um neuen Direktor der Erfurter Geschichtsmuseen


Bereits vor der offiziellen Verkündigung des neuen Direktors der Erfurter Geschichtsmuseen ist ein Name durchgesickert, der jetzt schon für heiße Diskussionen sorgt: Dr. Anselm Hartinger.
Der 1971 in Leipzig geborene Musikwissenschaftler soll nun die Stelle des Direktors der Geschichtsmuseen antreten.
Die Stelle wurde im August letzten Jahres von der Stadt ausgeschrieben und bislang hatte die Öffentlichkeit keinen Einblick in das Auswahlverfahren um dieses nicht zu gefährden und die Einspruchsfristen anderer Bewerber zu berücksichtigen, so Tobias Knoblich, Kulturdirektor der Stadt Erfurt.
Noch im März sprach sich der Personalrat Erfurts gegen eine Besetzung der Stelle von „außen“ und für die Belegung der Stelle aus vorhandenem Personal der Stadtverwaltung aus. Dies solle erhebliche finanzielle Einsparungen zur Folge haben.
Doch neben den finanziellen Argumenten, die für eine interne Belegung der Stelle spreche, zweifeln die Kritiker die Qualifikation Hartingers für den Job an.
So zum Beispiel die CDU-Stadträtin Marion Walsmann. Laut Walsmann habe Erfurt namenhafte Historiker, die sich in der Ausstellungsgestaltung bewährt haben und mit den stadtgeschichtlichen Besonderheiten vertraut sind. Eine externe Belegung des Postens sieht sie nur als sinnvoll an, wenn der Kandidat mit weit höheren Qualifikationen aufwarten kann als ortsansässige Historiker.
Des Weiteren hält auch sie eine interne Lösung, mit Blick auf die Haushaltslage, für günstiger.
Auch Dr. Steffen Raßloff, Vorsitzender des Fördervereins Stadtmuseum Erfurt, kritisiert das Einsetzen von fachfremden Personal:

„Wir kritisieren folgendes: Also es geht uns nicht gegen die Person Herrn Hartinger, vor dem ich als Musikwissenschaftler und Bach-Experten größten Respekt habe, sondern wir haben kritisiert, dass er mit seinem spezifischen Profil zentrale Kriterien des eigenen Ausschreibungstextes der Stadt in unseren Augen nicht erfüllt. […] Ist Herr Hartinger der Richtige? Das ist jetzt der Ausgangspunkt. Und da sagen wir klipp und klar: also es wird gefordert Erfahrung in der Leitung von Kultureinrichtungen. Die sehen wir bei Herrn Hartinger, der als Kurator für Musikinstrumente aus Stuttgart kommt, in seinem bisherigen beruflichen Werdegang überhaupt nicht gegeben. Und es wird gefordert: die wissenschaftliche Leitung der Geschichtsmuseen. Und da ist er als Bachexperte und Musikwissenschaftler mit seinen bisherigen wissenschaftlichen Arbeiten auch definitiv in unseren Augen nicht der Richtige. […] Uns geht es in erster Linie darum, dass Herr Hartinger da zentrale Kriterien nicht erfüllt. […] Bis auf wenige Kandidaten kennen wir ja auch diese, immer wieder ins Spiel gebrachten, 58 Bewerber namentlich nicht. Es ist jetzt schwer zu sagen, den und den hätten wir lieber gesehen, weil wir die bis auf wenige vor allem interne Bewerber gar nicht kennen. […] Man muss schon sehen, dass er das jetzt a) zum ersten Mal macht, das heißt es fehlt ihm die ausdrücklich geforderte Erfahrung in der Leitung […] In einem großen Museumsverband mit dutzenden von Mitarbeitern mag so was vielleicht funktionieren, aber man muss sich deutlich machen: die Erfurter Geschichtsmuseen verfügen für alle Häuser, für alle einzelnen Einrichtungen, insgesamt über sage und schreibe 4 wissenschaftliche Kuratoren, ja 4 Personen, und dieser relativ kleine Personalbestand kann sich keinen fachfremden Direktor leisten. […] Fachlich spricht jetzt grundsätzlich nichts gegen einen auswärtigen externen Bewerber, aber er hätte dann schon ins Fachprofil der ausgeschriebenen Stelle passen müssen.“

Hartinger, der zahlreiche Bücher, Aufsätze oder Vorträge im Fachbereich Musik veröffentlicht hat, kommt für die Kritiker nicht als Direktor der Geschichtsmuseen in Frage. Er sei ein Musikwissenschaftler ohne einschlägige Leitungserfahrung von Museen und habe auch keine, für Erfurts Museen relevante Publikationen vorzuweisen.
Somit erfülle er zentrale Anforderungen der Ausschreibung nicht.
Diese waren unter Anderem Erfahrung in der Leitung von Kultureinrichtungen, ausgeprägte Kenntnisse im Projektmanagement und umfassendes Wissen über die Aufgaben von Geschichtsmuseen.
Dazu der Kulturdirektor der Stadt Erfurt, Tobias Knoblich:

„Erst wenn der entsprechende Kandidat von uns ein Einstellungsangebot hat,und dieses auch angenommen hat, dann kann ich sagen, wer es ist und wann er oder sie beginnt. […] [Alles] andere sind Spekulationen momentan, sind Spekulationen, die auf der Grundlage einer Indiskretion entstanden sind, die ich sehr bedaure und die ich auch nicht niveauvoll finde. […] Es haben sich verschiedene Experten auf diese Stelle beworben und unsere Aufgabe ist es gewesen, die am besten geeignete Person herauszufinden. Und da kommt es jetzt nicht drauf an ob das Jemand aus Erfurt ist oder ob das jetzt ein ganz großer Stadtgeschichtsexperte ist. Sondern es kommt darauf an, dass das Profil dieser Stelle umgesetzt wird, also dass die Person darauf passt und dass sie das Auswahlgremium hier auch entsprechend überzeugt.“

Neben der Auswahl eines neuen Direktors für die Geschichtsmuseen seien laut Knoblich auch Maßnahmen zur multimedialen Unterstützung der herkömmlichen Museums-Medien geplant.
Dazu soll im Erfurter Kulturhof „Krönbacken“ das „Kultur- und Geschichtsportal Erfurt“ entstehen.
Es fehle der Stadt an Überblick über die Geschichte und die geschichtsträchtigen Orte und Gebäude – in moderner, ansprechender multimedialer Form.
Die herkömmlichen Museen könne man zum Beispiel in Form von Filmausschnitten oder mit Hilfe von Computern, die auf Details oder Originalschauplätze verweisen, ergänzen.
Ein solches Geschichtsportal solle sowohl für Touristen als auch Erfurter gleichermaßen interessant sein



Tilman Hochreither
16.09.2014



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Denkwürdig


Zum 22. Mal fand dieses Jahr bundesweit der „Tag des offenen Denkmals“ statt. In Erfurt wurde deshalb dem Ereignis gleich eine ganze Woche gewidmet. Vom 9. - 14. September waren unter dem Motto „DENK MAL in Farbe“ über 130 Denkmäler und 13 Kirchen für die Besucher zugänglich. Mit verschiedenen Veranstaltungen, wie Führungen, Konzerten und Fahrradtouren lockte die Landeshauptstadt Interessierte an.

Was genau die Denkmaltage ausmacht, berichtete der Kulturdirektor der Stadt Erfurt Tobias J. Knoblich schon vorab in einer Pressekonferenz:

"Die Denkmaltage begegnen uns ja jedes Jahr aufs Neue. Sie sind im Kulturbereich eines der wichtigsten Elemente bürgerschaftlichen Engagements, weil die Denkmale keine Museen sind in erster Linie. Es sind zwar auch Museen dabei und Kirchen, aber es sind doch zu förderst Häuser, die an diesen Tagen öffnen, wo Menschen, die da drin wohnen, Eigentümer, zum Teil auch Mieter, Dinge zeigen, die man sonst im alltäglichen Leben nicht sehen kann. Die uns Einblicke gewähren und uns zeigen, dass jeder auch was dafür tun kann wichtige Bausubstanz zu erhalten, denkmalgerecht zu sanieren und die uns zeigen, dass es immer wieder Neues auch zu tun gibt. Am Denkmal wird immer gearbeitet, gibt es immer Neues zu entdecken, gibt es immer neue Erkenntnisse einzubringen und gibt es immer wieder Neues auch zu bestaunen. Das macht die Denkmaltage so interessant."

Gerade durch die Denkmaltage solle darauf aufmerksam gemacht werden, wie unverzichtbar der Denkmalschutz sei und wie wichtig es auch sei, bestehende Kulturgüter zu erhalten.

"Es gibt den Tag des offenen Denkmals, das ist der 14.9., auf den beschränken wir uns in Erfurt nicht. Das hat auch Tradition, weil wir so viel zu zeigen haben in dieser Stadt, dass wir mehrere Tage dazu brauchen um dieser Fülle Herr zu werden und das ist auch diesmal wieder so. Es ist uns nicht schwer gefallen in Zusammenarbeit mit der unteren Denkmalbehörde als Kulturdirektion ein Programm zu gestalten, das man mit Fug und Recht als opulent bezeichnen darf. In dem, neben vielen bekannten Dingen, sicherlich eben auch immer wieder neue drin stecken und das eigentliche Gestaltungsinstrument um diese Denkmale einmal im Jahr so richtig gut zu präsentieren ist das Motto. In diesem Jahr ist es Farbe und das fanden wir ein ganz tolles Motto, weil natürlich Farbe ein ganz wichtiges Element der Gestaltung von Gebäuden ist."

Das Thema „Farbe“ hat in Erfurt auch einen speziellen historischen Hintergrund. Waid, eine Pflanze aus der Farbstoff gewonnen wurde, verhalf dem mittelalterlichen Erfurt zu Reichtum und wirtschaftlichen Ruhm. Der Anger war Umschlagplatz für das Handeln mit Waid, aus dem vor allem blaue Farbe hergestellt wurde. Durch die zentrale Lage Erfurts, wurden Handelsbeziehungen in alle Teile Deutschlands geknüpft und auch im Ausland fanden sich Abnehmer.

Ein ideales Thema also, das aber nicht nur das Färbemittel Waid repräsentierte, sondern auch die Denkmäler selbst. Die Erfurter Altstadt stellte sich für die Besucher der Denkmaltage in allen farblichen Facetten vor. Selbst die Krämerbrücke wurde anlässlich des Themas Farbe, wie schon zum „Krämerbrückenfest“, mit bunten Regenschirmen geschmückt. Eine Veranstaltungspalette so bunt wie das Motto, bot den Gästen einen Einblick in die Geschichte der Thüringer Landeshauptstadt. Für jeden war etwas dabei. Familien wurden mit dem Farben-Detektiv-Rucksack durch das jüdische Quartier Erfurts geführt, für Theaterliebhaber fanden abends Vorführungen von zum Beispiel der Theaterfirma Erfurt „Casanova – frisch, frech, frivol“ statt. Für Kunst- und Geschichtsbegeisterte gab es viele Ausstellungen, Führungen und Vorträge. Das junge Publikum wurde von den Studenten der Fachhochschule Erfurt zu einem Eventspaziergang in Klein Venedig mit dem Thema „Denk-Dir-doch-Mal-Ein-Bild“eingeladen. Eine gelungene Veranstaltungswoche, die durch Vielfältigkeit und Abwechslung bestach.



Jördis Ahnert /
15.09.2014


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Neues Konzept zur Schulsanierung in Thüringen

Wie am Montag, dem 18. August bekannt gegeben wurde, sollen in die Sanierung Thüringer Schulen künftig 25 Millionen Euro zusätzlich im Jahr fließen. So stellten Bauminister Carius und Finanzminister Voß der Thüringer CDU hierzu ein neues Konzept vor, das in der nächsten Legislaturperiode umgesetzt werden könnte.
Doch wie soll das neue Sanierungskonzept eigentlich aussehen?
Radio F.R.E.I. hat bei Fried Dahmen, Pressesprecher des Ministeriums für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, nachgefragt:

„In diesem Programm werden wir insgesamt 125 Millionen Euro zusätzlich für Projekte der Schulbauförderung in der nächsten Legislaturperiode bereitstellen. Im Kern geht es darum, dass mit diesem Finanzvolumen Schulen, als auch Sporthallen, als auch Schullandheime bei der Sanierung oder beim Ausbau unterstützt werden. Der Schwerpunkt liegt auf Sanierung, Umbau und Erweiterung von bestehenden Schulstandorten. Es geht hier weniger um Neubauten im Sinne von der Errichtung neuer Schulen.“

Wie viele Schulen in Thüringen in irgendeiner Weise als sanierungsbedürftig gelten, ist nicht bekannt. So stehen im Landkreis Gotha, neben der Komplexsanierung eines Gymnasiums, Sanierungen an Schulfassaden und Außenanlagen im Vordergrund. Eine Schule, die ebenfalls von dem neuen Plan profitieren könnte, ist das von-Bülow-Gymnasium in Neudietendorf. Zwar ist dessen Gebäudezustand gut saniert, dennoch sollten Maßnahmen am Gebäudekomplex ergriffen werden, um auch weiterhin einen guten Unterricht in der Schule gewährleisten zu können.

Im Interview mit Radio F.R.E.I. schildert uns Ulrike Rögner, Schulleiterin des von-Bülow-Gymnasiums in Neudietendorf, dass die Schule bereits seit 1990 um eine neue Turnhalle kämpft.
Die altehrwürdige Turnhalle der Schule sei mit ihren 144m² fast kleiner als ein Volleyballfeld. Das ermögliche es nach den heutigen Bedingungen des Sportunterrichts nicht, die Lehrplanerfordernisse abzudecken. So muss der Sportunterricht der höheren Klassen teilweise auf den zweiten Schulstandort in Apfelstädt ausweichen, der problematischerweise knapp 2 km entfernt liegt.
Da die Busse nicht regelmäßig fahren, müssen die Schüler in ihren Pausen in das Nachbardorf zum Sportunterricht laufen. Bei der Frage nach Ausweichmöglichkeiten für den Sportunterricht der jüngeren Schüler muss Ulrike Rögner selbst schmunzeln:

„Ansonsten haben wir nur die Möglichkeit den Sportplatz der Regelschule noch mitzubenutzen, dann eben zu gucken, die einen machen draußen, die anderen machen drinnen (Sport), je nach Wetterlage. Und was wir für den Sport auch noch mitnehmen, das ist zum Beispiel der lange Turnhallengang, in dem dann zum Beispiel auch bestimmte Übungen gemacht werden.“

Sport im Turnhallengang? Dazu kommt, dass die Toilettenanlagen der Schule am Standort Apfelstädt veraltet sind, was zu unangenehmen Gerüchen innerhalb dieser Räumlichkeiten führt. So stellt die Sanierung der sanitären Anlagen einen besonders großen Wunsch der Schulleiterin dar.

Doch woher stammen eigentlich die finanziellen Mittel, mit denen derartige Maßnahmen verwirklicht werden sollen. Alexander Flachs, Pressesprecher des Thüringer Finanzministeriums, erklärt, dass die Gelder für das Schulsanierungskonzept aus der Schuldentilgung Thüringens stammen. Diese wird seit zwei Jahren ausgiebig betrieben. Es sei das Ziel insgesamt 630 Millionen Schulden bis Ende diesen Jahres zu tilgen:

„Diese 630 Millionen getilgte Schulden führen zu eingesparten Zinsen, die sich auf etwa 25 Millionen Euro belaufen werden und diese 25 Millionen Euro Zinseinsparung sind dauerhaft und sollen in die Schulsanierung fließen.“

Dass dieser Investitionsplan kurz vor den Landtagswahlen in Thüringen von den zwei CDU-Ministern vorgelegt wird, bezeichnet die Landtagsfraktion der Thüringer Linken als „scheinheilig“. Schließlich war es die Landesregierung um Voß und Carius, die die Schulinvestionspauschale von jährlich 22 Millionen auf 15 Millionen Euro gekürzt hatte.

Da das neue Schulsanierungskonzept erst vom Thüringer Landtag in der nächsten Legislaturperiode beschlossen werden kann, können wir auf die weitere Entwicklung gespannt sein. Wird sich tatsächlich das Schulsanierungskonzept von Voß und Carius durchsetzen? Oder vielleicht sogar das Programm der Thüringer Linken? Wie uns deren stellvertretender Parteivorsitzender Steffen Dittes erklärt, plant die Linke mit dem Jahresüberschuss von 2014 sofort 100 Millionen Euro in Thüringer Schulgebäude zu investieren.

Nichtsdestotrotz sind sich alle einig: Ein neues Konzept muss her, denn der Investitionsbedarf an Thüringer Schulen ist immens. Letztendlich braucht ein gutes Bildungssystem auch eine leistungsfähige Schulinfrastruktur.



Lisa Milke
15.09.2014





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Lokalnachrichtenredaktion
18.09.2014

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